Mirjam Gurtner: falling / flying / holding (PLAY IV)
Im Januar 2023 fand in der Kunsthalle Palazzo ein zeitgenössisches Tanzprojekt statt. In den leeren Ausstellungsräumen realisierte die international renommierte Choreographin Mirjam Gurtner eine Tanzperformance. Es waren keine Aufführungen in konventioneller Form. Die Tanzperformance dauerte jeweils vier Stunden und war am Samstag und Sonntag während den normalen Öffnungszeiten von 13-17 Uhr zugänglich. Die Körper der vier Tänzerinnen bewegten sich in den sechs unterschiedlich grossen Ausstellungsräumen. Den Besuchenden war es dabei völlig frei, wann sie kommen, wie lange sie bleiben und wo sie sich aufhalten. Je nach Besuchszeit waren die Besuchenden mit vielen weiteren Personen in den Räumen, oder konnten eine Tanzdarbietung in intimstem Rahmen für sich alleine geniessen.
«falling / flying / holding (PLAY IV)» verband Tanz und bildende Kunst zu einer interdisziplinären Performance Installation, die von Echtzeit-Komposition und Wiederholung geprägt war.
Pressestimmen:
Mirjam Gurtner, künstlerische Leitung, Choreographie
Mirjam studierte Tanz am Theater Basel, der Wiener Staatsoper, dem Liverpool Institute for Performing Arts und am Trinity Laban London. 2021 wurde sie an den Swiss Performing Arts Awards mit dem June Johnson Newcomer Preis ausgezeichnet. Ihre künstlerische Praxis beschäftigt sich mit Improvisation und Instant Composition. Sie inszeniert ihre Arbeit im Theater, Museum und öffentlichen Raum. Mirjam ist Pädagogin für Improvisation und inklusiven Tanz und leitet internationale inklusive und interkulturelle Tanzprojekte.Ihre jüngste Werkreihe PLAY wurde 2020 im Theater ROXY Birsfelden und KINDL Museum für zeitgenössische Kunst Berlin aufgeführt und für das 48-Stunden-Neukölln Festival in Berlin, sowie eine nationale Tour in fünf Schweizer Städten im Rahmen des Tanzfests 2022 ortspezifisch im Freien reinszeniert. Ihre inklusive Arbeit ALMOST HOME wurde in einem Hotel inszeniert und 2022 am Tanzfestival STEPS in Zürich und Genf uraufgeführt. SKINNED wurde an den Sophiensaelen Berlin, Theater ROXY Birsfelden, 48-Stunden-Neukölln, Novosibirsk Centre for Visual Arts und Chapelle du Quartier Haut in Sète präsentiert.
Asuka J. Riedl
Asuka ist eine Tänzerin und Performerin mit deutsch-japanischen Wurzeln. Seit 2011 arbeitet sie hauptsächlich als freischaffende Tänzerin für Choreographen wie Constanza Macras, Lisi Estarás, Joost Vrouenraets, Rostislav Novak, Lemi Ponifasio und Yoriko Maeno. Asukas besonderes Interesse gilt der interkulturellen und interdisziplinären Arbeit. Sie hat an Projekten in Marokko, Japan, Uganda und Zimbabwe teilgenommen und mit internationalen Künstler:innen unterschiedlicher Disziplinen wie zeitgenössischem Zirkus, Kampfsport, Theater und bildender Kunst zusammengearbeitet.
Erin O’Reilly
Erin wurde 1991 in Kalifornien geboren und lebt als freischaffende Tänzerin und Choreografin in Genf. Als Performerin hat sie in der Schweiz u.a. für Marie-Caroline Hominal, Mark Lorimer, Marion Baeriswyl, Laura Tanner, Cie WAVE und Woman’s Move, sowie international mit James Finnemore (UK), Nicole Von Arx (USA), Compagnie Beaver Dam (FR), Yotam Peled (DE) und Brokentalkers (IE) gearbeitet. Sie ist als Tänzerin in Theatern und auf Festivals rund um den Globus aufgetreten. Als Choreografin gründete sie 2015 zusammen mit Sophie Ammann und Rosanne Briens die Junebug Company (CH), mit der sie international Werke kreierte und Vorstellungen gab, und beschäftigt sich mit ihrer eigenen Solo-Recherche, die sie beim Eröffnungsfestival LA BAIGNADE 2022 in Genf präsentierte.
Laura Gaillard
Laura Gaillard studierte zunächst Soziologie und Wirtschaftswissenschaften, bevor sie sich für den zeitgenössischen Tanz entschied. Sie studierte an der Manufacture, Haute école des arts de la scène (HEARTS) in Lausanne. Als Tänzerin arbeitete sie unter anderem für Jérôme Bel, Foofwa d’Imobilité, Massimo Furlan, Nicolas Turicchia, Yasmine Hugonnet, Nicole Seiler und Mirjam Gurtner. 2019 gründete sie die Cie SLOW, mit der sie 2020 die Aufführungen „Acte en chanter“, 2021 „SÉRIE“ und „Ballade Assise“, sowie 2022 „Dulcis Mater“ entwickelte. Diese jüngste Recherche rund um das Stück Stabat Mater Dolorosa von Pergolesi wurde in der Ferme des Tilleuls, sowie im Rahmen des Festivals Quarts d’heure des Théâtre de Sévelin 36 präsentiert. In den Jahren 2022 und 2023 wird sie als Assistentin für Forschung und Lehre an der Manufacture (HEARTS) in Lausanne tätig sein.
Credits:
Künstlerische Leitung/Choreographie: Mirjam Gurtner
Kreation/Performance: Laura Gaillard, Asuka Riedl, Erin O’Reilly, Mirjam Gurtner
Produktion: Pascal Moor/Spring Production
Koproduktion: Theater ROXY Birsfelden, 48-Stunden-Neukölln Festival Berlin
Eine Kooperation mit der Kunsthalle Palazzo, Liestal
Das Projekt wurde grosszügig unterstützt von: Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL, Hauptstadtkulturfonds Berlin, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Jacqueline Spengler Stiftung, Fondation Nestlé pour l’Art, Schweizerische Interpretenstiftung SIS, Stiftung Corymbo, BLKB Stiftung Kultur & Bildung, Kulturförderung des Kantons Basel-Landschaft, Kulturhaus Palazzo AG, Aikido Schule Liestal